Mit seinem Blick auf Bewegungszustände, ästhetisch wie formal, nimmt Sebastian Hempel direkten Einfluss auf die räumliche Wahrnehmung und sinnliche Erfahrung der Rezipienten. Häufig arbeitet der Künstler raumbezogen, lässt Tennisbälle jonglieren, Fußböden sich bewegen, Coladosen tanzen, Styroporkugeln schneien. In dieser Ausstellung öffnet und schließt Sebastian Hempel in einer Installation Durchgänge im Galerieraum und ermöglicht damit dem Betrachter immer neue Sichtweisen auf die an den Wänden befindlichen Kunstwerke.
Als Wandobjekte lässt der Künstler u.a. Leuchtdioden rotieren und Wandbilder sich bewegen. Die Arbeit »Lichtbilder« verändert sich – von einer monochromen Farbfläche ausgehend – über stetig wechselnde Farbmuster zu immer neuen Lichtbildern. Ausgehend von den Grundfarben Rot, Gelb, Blau wandelt sich auch in der Arbeit »RGB« das Farbspektrum. Gemein ist den Arbeiten trotz permanenter Transformation ihr bildhafter Charakter. Selbst das rotierende »Irrlicht« wird bei einiger Betrachtung zu einem leuchtenden zentralen Bildpunkt.
Stefan Kübler ist ein Künstler mit starkem Drang zur Mathematik. Rationale Stringenz in Symbiose mit einem blumigen Spiel lässt ihn auf künstlerischer Ebene mit Faktoren wie Maßstab, Geschwindigkeit, Takt, Dehnung, Straffung und Redundanz jonglieren. Reproduktionen wie Postkarten, Fototapeten und Geschenkpapier löst er auf und ordnet sie neu, das Dargestellte bleibt dechiffrierbar, ist aber multipliziert, gestreckt, gestaucht. Blumen werden zu Feldern, Starposter anonym, eine Tomate mutiert.
In seinen neuen Arbeiten übermalt Stefan Kübler noch einige Details seiner Bilder. Dadurch potenziert der Künstler das Schwanken des Bildeindruckes je nach Betrachterstandpunkt zwischen Schärfe und Unschärfe. Vermeintliches Chaos bei Nahbetrachtung wird zum schärfsten Bildpunkt aus der Ferne. Die früheren Arbeiten differieren in Schnittgrößen und Ordnungsmustern, jetzt sind die Pixelgrößen nahezu identisch, der Künstler variiert mit der Farbe. Bilddetails werden einerseits auf diese Weise gelöscht oder verdeutlicht, die »originale« Reproduktion löst sich immer mehr auf, andererseits wird durch klare Linien und scharfe Outlines das Bildmotiv betont.
