Theo Boettger - Malerei und Installation
12.01.2008 – 22.02.2008
Der Petzer
Theo Boettger - Malerei und Installation
12.01.2008 – 22.02.2008

Theo Boettgers Petzer ist glatzköpfig und lechzt mit giftig herausgestreckter schwarzer Zunge und gierig starrenden Glubschaugen nach seinem nächsten Opfer.

Jede Generation und Gesellschaft hat ihre Petzer, Inquisitoren, Denunzianten, Spitzel, Verleumder und Mobber. Das Petzen kann aus Bösartigkeit, Neid und Rachsucht geschehen, als Aggressionsventil dienen, von moralischen Überzeugungen oder gesellschaftlichen Zwängen motiviert sein. Petzer richten sich immer gegen die eigenen Reihen und lassen sich von Arbeitgebern wie Behörden zur Überprüfung und Ahndung firmeninternen oder systemgefährdenden Fehlverhaltens instrumentalisieren.

Angesichts des globalen Terrors und der Angst um den eigenen Arbeitsplatz verliert das Petzen immer mehr seinen moralischen Makel, wobei das Internet neue Dimensionen bietet: Auf Seiten wie www.verpetzt.de oder www.anschwaerzen.de kann jeder unter dem Schutzmantel der Anonymität zensurfrei seine Mitmenschen verraten, verurteilen und beleidigen, die Süddeutsche hingegen hat in ihrem Onlineforum eine „Petzen & Bewerten“ – Funktion eingeführt, um die tägliche Flut unqualifizierter Leserkommentare zu reglementieren.

Dem Petzer von Theo Boettger gesellen sich weitere zwielichtige Kreaturen bei: ein Nachbar mit verzerrt vernarbter Grimasse, zerstochenen Augen und gebleckten Zähnen; ein blutig Zerschlagener, gebückt auf dem nächtlichen Heimweg; ein gequälter Fleischhaufen am Bordstein dahingestreckt, über den rumpflose Passantenbeine teilnahmslos hinweg trampeln. 

Kaum will man sich durch den Vergleich mit der expressionistischen Großstadtmalerei der 1920er ausruhend Distanz schaffen, reißen einen Wortfetzen wie Plus, Neueröffnung und große Blase in das Szenario im Hier und Jetzt, das Johannes Schmidt treffend als „Pandämonium des modernen Lebens am Abgrund“ bezeichnet hat. Theo Boettger malt exzessiv, aggressiv und authentisch unschön die unbequem gewöhnlichen Randlagen unseres Alltags, mit viel Schwarz, Blutrot und umso weniger mit Farbenfreude und Lichtanteil. Dazu gehören die Kassiererin im Supermarkt, deren Leib von Einkaufswagen, verlängerten Öffnungszeiten und schreienden Bälgern zerrissen wird, wie die Familie, deren Standbeine in der Warteschlange auf dem Arbeitsamt mächtig ins Wanken geraten, bis hin zur ausufernden Massenhysterie im Kampf um Tiefstpreise bei der Neueröffnung des Media Marktes. 

Theo Boettger behandelt die Lebensbereiche der kapitalistisch Gescheiterten und Vernachlässigten, die ihn tagtäglich umgeben und persönlich angehen, mit Pinselhieben in Öl, grotesk verzerrten Parolen und wuchtigen Collage-Schichtungen. Er übersetzt Einzelschicksale wie infernogleiche Massenschlachten in Psychogramme auf Leinwand und Holz. Boettgers malerische Umsetzungen mögen apokalyptisch düster sein, die Zustände, die er beschreibt, sind jedoch der ganz normale alltägliche Wahnsinn. Sein künstlerischer Kommentar ist mehr persönlich als politisch, jedoch nie weltfern, sondern mitten im Leben – und nah am Abgrund.  

Text: Carla Orthen

 

 

 

 


Theo Boettger · »Bordstein« · 50 x 60 cm · Öl auf Leinwand · 2007

Theo Boettger · »Der Petzer« · 110 x 90 cm · Öl auf Leinwand · 2007

Theo Boettger · »Empfänger« · 210 x 200 cm · Öl auf Leinwand · 2007

Theo Boettger · »Ernährerin« · 250 x 250 cm · Öl auf Leinwand · 2007

Theo Boettger · »Illusion« · 180 x 250 cm · Öl auf Leinwand · 2007

Theo Boettger · »Nachbar« · 50 x 40 cm · Öl auf Leinwand · 2007

Theo Boettger · »Der Petzer« · Ausstellungsansicht · 2008
Stefan Kübler - Malerei
01.03.2008 – 04.04.2008
quitter
Stefan Kübler - Malerei
01.03.2008 – 04.04.2008

Stefan Kübler stellte in der galerie baer bisher Umsortierungen und Neuordnungen von Postkarten- und Flyermotiven vor, bei deren Übermalung er Bilddetails einerseits löschte, andererseits durch scharfe Outlines betonte. Vor einiger Zeit entdeckte der Künstler die Hinterglasmalerei für sich und modifizierte diese Technik. Das Abziehen des Bildes von der Platte und das gespiegelte Aufbringen auf die Leinwand führen wie bei seinen früheren Arbeiten zu einer Verschiebung der Bildebenen. Irritierend hierbei, dass man meint, verschiedene Bildschichten und Überlagerungen zu erkennen, die ungewöhnlich glatte Bildoberfläche jedoch keinerlei haptische Spuren zeigt. Harte und weiche Komponenten, Schärfe und Unschärfe – alles findet auf einer Bildebene statt.

 


Stefan Kübler · »bogatek« · 140 x 100 cm · Acryl auf Leinwand · 2007

Stefan Kübler · »lidewei« · 100 x 70 cm · Acryl auf Leinwand · 2006

Stefan Kübler · »hagen« · 50 x 40 cm · Acryl auf Leinwand · 2006

Stefan Kübler · »unwucher« · 50 x 40 cm · Acryl auf Leinwand · 2008

Stefan Kübler · »topsyturvy« · 40 x 50 cm · Acryl auf Leinwand · 2008

Stefan Kübler · »tschomo« · 100 x 70 cm · Acryl auf Leinwand · 2007

Stefan Kübler · »quitter« · Ausstellungsansicht · 2008
Tina Beifuss, Hannes Broecker, Nando Kniestedt, Daniel Rode, Christian Schönwälder - Installationen und Objekte
01.03.2008 – 04.04.2008
spielbein
Tina Beifuss, Hannes Broecker, Nando Kniestedt, Daniel Rode, Christian Schönwälder - Installationen und Objekte
01.03.2008 – 04.04.2008

 

Die Ausstellung »spielbein« eint Positionen von fünf derzeit in Dresden ansässigen Künstlern. Sie stellen sich in der galerie baer mit Installationen und Objekten vor, unterschiedlich in ihren speziellen Eigenheiten, ähnlich mit ihrem Hang zur Inszenierung, Abstraktion und Architektur. 

Tina Beifuss findet ihre Vorlagen in architektonischen Schmuckelementen, welche Materialien imitieren. Die Künstlerin verändert das Material – beispielsweise durch Leder oder Spiegelfolie – und schafft eigene Skulpturen.

Hannes Broecker untersucht urbane Ästhetik und Strukturen wie Ordnungssysteme und Farbcodierungen. Er übersetzt, abstrahiert und komprimiert seine Erfahrungen des öffentlichen Raumes in seine Arbeiten, in denen Farbe eine wichtige Rolle spielt. 

Nando Kniestedts Arbeiten erzählen auf sehr sensible Art von inneren Zuständen und Sehnsüchten. Gezeigt wird ein überdimensionierter Spielberg, der einem kleinen Jungen von der Welt erzählt, als Mauer ihm wiederum den Gang in ebendiese Welt versperrt.

Daniel Rodes Arbeiten sind filigran. Sie scheinen leicht, wirken verspielt. Diese Sinnlichkeit wird gebrochen von einer großen formalen Strenge und Präzision. Ist Licht Milch oder wird aus Milch Licht? 

Christian Schönwälder konstruiert möbelartige Objekte, die innerhalb einer architektonisch anmutenden Gestaltung zu einer erzählerischen Dimension finden. Die Arbeiten spüren dem Sinnhaften und Zweckmäßigen in unserer Alltagskultur nach.

 


Christian Schönwälder · »Lauscher« · 187 x 89 x 83 cm · Holz, Acryl und Metall · 2007

Christian Schönwälder · »Tower« · 265 x 150 x 150 cm · Holz, Stoff, Metall und Acryl · 2007

Daniel Rode · »Aufgabe« · Installation · 2008

Daniel Rode · »Gefährt« · 41 x 25 x 44 cm · versch. Bleche, Kunststoff, Leder and Edding · 2007

Hannes Broecker · »atlantic drive/compton crip« · 202 x 223 x 23 cm · Holz, Lack und Matratze · 2008

Hannes Broecker · »front to front« · 200 x 153 x 59 cm · Holz, Lack und Beton · 2008

Nando Kniestedt · »Land verspielt« · w = 280, t= 350 cm · Gips, Pigment, Styropor und Holz · 2008

Tina Beifuss · »Kolibri« · 82 x 212 x 154 cm · Gips, Filz, Polyester und Spiegelfolie · 2008

Tina Beifuss · »Lederhaut« · 250 x 100 x 95 cm · Leder, Spiegelfolie, Holz und Polyester · 2008

»Spielbein« · Ausstellungsansicht · 2008
Jenseits des Sees
Berthold Bock · Malerei/Film
12.04.2008 – 16.05.2008

Berthold Bock präsentiert im Rahmen des Filmfest Dresden seinen Kurzspielfilm »Jenseits des Sees«. Ein kunstliebendes Ehepaar lebt zurückgezogen in einer modernen Villa an einem See. Es bekommt ein neues Bild angeliefert. Dieses dunkle, abstrakte Gemälde zieht die Frau nach und nach in seinen Bann. 

Die Ausstellung mit Gemälden von Berthold Bock in der galerie baer zeigt unterkühlt eingefrorene Szenen des Filmes. Die Akteure befinden sich auf einem surrealistischen Trip, der Betrachter meint sich an einem Tatort.

 

 

 

 

 


Berthold Bock · »Außen« · 100 x 66 cm · Digitaldruck · 2008

Berthold Bock · »Traum 1« · 60 x 90 cm · Öl auf Leinwand · 2008

Berthold Bock · »Traum 2« · 60 x 90 cm · Öl auf Leinwand · 2008

Berthold Bock · »Traum 3« · 66 x 100 cm · Öl auf Leinwand · 2008

Berthold Bock · »Erwachen« · 105 x 180 cm · Öl auf Leinwand · 2008

Berthold Bock · »Sturm 2« · 95 x 110 cm · Öl auf Leinwand · 2006

Berthold Bock · »Abstrakt« · 105 x 180 cm · Öl auf Leinwand · 2008

Berthold Bock · »Jenseits des Sees« · Ausstellungsansicht · 2008
Messemöbel Bykov
Benno Hinkes · Objekte/Installation
12.04.2008 – 16.05.2008

Benno Hinkes baut zwei identische, faltbare und zerlegbare Holzkonstruktionen. Video und Soundcollage demonstrieren die exemplarische Montage des Objektes. Bei diesem Messemöbel Bykov handelt es sich um die Rekonstruktion eines nie ausgeführten Entwurfes eines nahezu unbekannten Schülers des russischen Konstruktivisten Rodchenko. Ziel der Avantgarde der 20er Jahre war es, Kunst in das Leben zu überführen. So ist auch Teil des Konzeptes, das utopische Messemöbel in den Kontext einer realen Messe zu überführen. 

 

 


Benno Hinkes · »Plakat Bykov« · 60 x 84 cm · Digitaldruck · 2008

Benno Hinkes · »Kunst für die neue Gesellschaft 1« · 29,7 x 21 cm · 8-teilige Bilderserie · Digitaldruck auf Karton · 2008

Benno Hinkes · »Kunst für die neue Gesellschaft 2« · 29,7 x 21 cm · 4-teilige Bildserie · Zeitschriften · 2008

Benno Hinkes · »Messemöbel Bykov« · Installation · 2008

Benno Hinkes · »Neues vom Tage« · 25 min · Soundcollage (Radioberichte) · 2008

Benno Hinkes · »Die Zukunft - unser einziges Ziel!« · 44 min · Video · 2008

Benno Hinkes · »Messemöbel Bykov« · Ausstellungsansicht · 2008
new york tendencies_part I: Richie Budd, Emily Noelle Lambert, Dana Melamed, Ryan Schneider, Dannielle Tegeder, Jade Townsend
24.05.2008 – 11.07.2008
Remarks on Color
new york tendencies_part I: Richie Budd, Emily Noelle Lambert, Dana Melamed, Ryan Schneider, Dannielle Tegeder, Jade Townsend
24.05.2008 – 11.07.2008

Richie Budd

1975 geboren in Lansing, Michigan (USA)

2000 BFA, University of North Texas, Denton, Texas

2006 MFA, University of Texas at San Antonio, San Antonio, Texas

Mit dem Überfluss unserer Konsumgesellschaft arbeitend, stellt Richie Budd sinnlose und überflüssige Erfindungen wieder her, die über die Sinne wahrgenommen werden. Diese Erfindungen funktionieren auf mehrfachen Ebenen sowohl aktiv als auch inaktiv mit dem Ziel, den Betrachter einzubeziehen.

 

Emily Noelle Lambert

1975 geboren in Pittsburgh, Pennsylvania (USA)

1995 Antioch College, Comparative European Women’s Studies in London, Berlin, Amsterdam, Krakow and Warsaw

1997 BA Visual Art, Antioch College, Yellow Springs, OH

2007 MFA Painting, Hunter College, New York, NY

Lamberts Arbeit basiert auf einem persönlichen Lexikon von Bildern (Zeichnungen von Personen, Gegenständen, Situationen). Diese werden überraschend, teils unerklärlich nebeneinander gesetzt, so dass sich Bedeutung und Kontext durchdringen und dem Betrachter eine eigene Interpretation ermöglichen.

 

Dana Melamed

1972 geboren in Tel Aviv (Israel)

1990 Architectural Rendering and Drafting, concentration on Art and Architecture History – Ort Technicum, Givatayim (Israel)

1995 Tel Aviv Art Design Center and Tel Aviv School of Visual Art (Vital) – Fine Art

lebt in den USA seit 1999

Dana Melameds Quellen für ihre Landschaften sind historische Dokumente, Architekturzeichnungen und Luftphotographien. Sie kombiniert vorwiegend Baumaterialien wie Re-Gipsband, Putz und Leichtmetall, taucht die Arbeiten in Acrylfarbe und Klebstoff und bearbeitet sie mit einem Schweißbrenner und einer Rasierklinge. Sie reflektiert destruktive Ereignisse, menschliche Verwundbarkeit und Aggression.

 

Ryan Schneider

1980 geboren in Indianapolis, Indiana (USA)

2001 Studio program at Center for Art and Culture, Aix-en-Provence (France)

2002 Maryland Institute College of Art, Baltimore, Maryland

Ryan Schneider zeichnet seine Charaktere, die mit ihm durch Erinnerungen und Beziehungen biografisch vernetzt sind, teils feinfühlig, exakt und anmutig, andererseits auch roh, grob und hart. Ebenso ist seine Malweise, wenn er zum einen mit einem Palettenmesser die Farbe in dicken Lagen auf das Bild verteilt und wieder wegschabt, dann aber auch wieder feine Umrisse und Details zeichnet.

 

Dannielle Tegeder

1971 geboren in Peekskill, New York (USA)

1991 Amsterdam School of Fine Arts (Niedelande)

1994 BFA, State University of New York at Purchase

1997 MFA, School of the Art Institute of Chicago

Inspiriert von technologischen Zeichnungen und Bauplänen komponiert Dannielle Tegeder scheinbar abstrakte Motive mit immer wiederkehrenden und vernetzten Formen. Die Künstlerin reflektiert und verweist auf das frühe 20. Jahrhundert in Bild und Design, vermischt mit einer eigenen Ästhetik, die ironisch auch auf postmoderne Zukunftsvisionen verweist.

 

Jade Townsend

1977 geboren in Des Moines, Iowa (USA)

1999 BFA, Iowa State University

2003 MFA, Hunter College, New York

Townsend beschäftigen kuriose Umstände, welche die amerikanische Kultur prägen. Er arbeitet mit Symbolen und Metaphern für Teilnahmslosigkeit, Bequemlichkeit, die an den Rand gedrängte Idee der Rebellion und den amerikanischen Traum schlechthin. Mittels architektonischer Elemente, komponierte Figuren und Möbel schildert er absurde Situationen. 


Jade Taunsend · »Self portrait before work August 28th 2007 6:17 AM« ·
147 x 48 x 40 cm · Installation/Holz, Spiegel, Textil, Marker, Farbe · 2007

Richie Budd · »Success ´Destination« · 70 x 65 x 50 cm ·
Heißleim, Radiowecker, Lautsprecher, Lampe · 2008

Richie Budd · »Success ´Destination II« · 70 x 65 x 50 cm ·
Heißleim, Radiowecker, Lautsprecher, Lampe · 2008

Emily Noelle Lambert · »The feeders and waterfall (Diptich part 2): Waterfall« ·
167 x 137 cm · Ölfarbe auf Leinwand · 2007

Emily Noelle Lambert · »The Structure« · 213 x 244 cm · Acryl auf Leinwand · 2007

Ryan Schneider · »The first cleaning« · 213 x 183 cm · Öl auf Leinwand · 2008

Dana Melamed · »Unfiltered« · 128 x 109 cm · Transparentfilm, bemalter Abfall · 2007

Dannielle Tegeder · »Escape Plan Silver System with Love Construction Metallic« · 91 x 91 cm · Mischtechnik · 2006

Dannielle Tegeder · »Elbu« · 122 x 152 cm · Mischtechnik auf Leinwand · 2006
we know the smell but not the taste
Dan Acostioaei_Pierre-Olivier Arnaud_Stefanie Busch_Tobias Köbsch_Paula Muhr_Kasper Akhøj Pedersen_Patrick Ward
06.09.2008 – 17.10.2008

Die Ausstellung »we know the smell but not the taste« meint sieben internationale Positionen von Künstlerinnen und Künstlern einer Generation, die das geteilte Europa mehr vom Hörensagen als aus eigenen Erfahrungen kennt, und bedient sich des Motivs der »Wandzeitung« jenseits konkreter Autorschaft. Ausgehend von der eigenen Beschäftigung mit der neueren Geschichte lädt Stefanie Busch Künstler ein, ihre Arbeiten zu den Veränderungen in Europa, insbesondere dem Systembruch zu zeigen. Die künstlerischen Positionen verweisen mit dem distanzierten Verhältnis dieser Generation zur damaligen politischen Situation auf eine Suche nach der Vergangenheit und den Reliquien, Realitäten, Visionen und Verbrechen einer direkten und indirekten Zeugenschaft. 

 


Kasper Akhøj Pedersen · »Abstracta« ·
94 x 52 x 42 cm · Stahl · 2007

Dan Acostioaei · »Reconstructionscapes« · 14 min 50 sec · DVD · 2005

Patrick Ward · »Names And Voices« · Fotoserie als Diaprojektion · 1998-2008

Paula Muhr · »On Show« · 56 x 84 cm · Fotoserie · Digitaldruck · 2002-2007

Stefanie Busch · »Notiz« · 80 x 100 x 10 cm · Folienmontage, Leuchtkasten · 2008

Stefanie Busch · »Stiller 04« · 40 x 30 cm · Siebdruck auf Papier · 2008

Tobias Köbsch · »Deathbed« · 260 x 160 cm · Acryl auf Leinwand · 2007

Tobias Köbsch · »in flames« · 100 x 150 cm · Acryl auf Leinwand · 2008

Pierre-Olivier Anaud · »untitled (starstack)« · 17 Bilder · photokopiert auf A4 Recyclingpapier · 2007

Pierre-Olivier Anaud · »untitled (starstack)« · Detailansicht · insg. 17 Bilder · photokopiert auf A4 Recyclingpapier · 2007

»we know the smell but not the taste« · Ausstellungsansicht · 2008
Heimat Schacht
Andreas Hildebrandt
08.11.2008 – 19.12.2008

Andreas Hildebrandts Bilder sind selten vorkomponiert, sie wachsen schichtweise und konkretisieren sich in der Fläche. Anfangs zeigten die Arbeiten reine von Kultur geprägte Landschaften, zunehmend verschwindet nun die Figur, der Künstler konzentriert sich mehr auf eine abstraktere Bildsprache . Hildebrandts Bilder bestehen aus vielen Elementen; bestimmte Symbole und Formen tauchen des Öfteren auf. Einige Bildkomponenten lösen sich so aus dem Bild, dass sie wie Bilder im Bild erscheinen, die wiederum Hildebrandts Formenvokabular zeigen. Die Bildkomposition beugt sich weder der Perspektive noch Teilungen in Vorder- und Hintergrund, vielmehr ist sie beeinflusst von Rhythmus und Dynamik der Bildzeichen. Einige Elemente bleiben durch viele Farbschichten hindurch bestehen, andere sind pastose Farbreliefs neben Bildzonen fast schwebender Leichtigkeit und wieder andere nur als Fragmente erkennbar. Des Künstlers Duktus ist fein, klar, geradlinig, wie auch grob, expressiv, formlos. Das Sichtbarmachen von malerischer Ausdrucksqualität ist die eigentliche Bildmotivation von Andreas Hildebrandt.

 

 


Andreas Hildebrandt · »Block« · 50 x 60,3 cm · Mischtechnik · 2007

Andreas Hildebrandt · »Zelt« · 30 x 27 cm · Ölfarbe Eitempera auf Baumwolle · 2008

Andreas Hildebrandt · »Testfeld« · 27,8 x 24,7 cm · Radierung · 2008

Andreas Hildebrandt · »Aufbruch« · 185 x 280 cm ·
Ölfarbe Eitempera auf Baumwolle · 2008

Andreas Hildebrandt · »Bergschnitt« · 100 x 185 cm · Ölfarbe Eitempera auf Baumwolle · 2008

Andreas Hildebrandt · »Speicher« · 200 x 190 cm · Öl, Eitempera und Lack auf Leinwand · 2007

Andreas Hildebrandt · »Heimat Schacht« · Ausstellungsansicht · 2008