Eckehard Fuchs · Malerei und Zeichnung
14.01.2006 – 11.02.2006
ballare
Eckehard Fuchs · Malerei und Zeichnung
14.01.2006 – 11.02.2006

Eckehard Fuchs` Bildthemen greifen nach dem Schnittpunkt der Wahrnehmung menschlicher Verhaltensweisen und einer von Albtraum, Sex und Entfremdung durchzogenen Imagination, die sich formal an unterschiedlichsten Eindrücken visueller Codierungen quer durch die Kunstgeschichte schult. Anhaltspunkte können ebenso im expressiv Übersteigerten, romanischer - frühgotischer Plastik wie in der karikierenden Überspitzung von William Hogarths Grafik liegen.

Mit seinen Figuren ergründet Fuchs zwischenmenschliche Interaktionen. Bilderzählungen und deren Akteure als „Platzhalter menschlicher Handlungsmuster“ deuten sich gestisch verschlüsselt an. Die Präsenz von Zwergen und Riesen, Greisenköpfen auf Kinderkörpern und Wesen mit den Leibern von Fabeltieren könnte eine entrückte Märchenwelt erschaffen, deren Raumkonstruktion ebenso wie die muntere Farbigkeit an Comics erinnert. Mit den Mitteln seiner Malerei, entsteht aus dem Motiv-Fundus jedoch ein paradoxer Mix von Nähe und Distanz in formaler Entsprechung zum Angezogen- und Abgestoßensein der Bildcharaktere.

 


Eckehard Fuchs · »Zwilling« · 59,4 x 42 cm · Acryl, Aquarell, Pastell auf Papier · 2005

Eckehard Fuchs · »in Begleitung« · 59,4 x 42 cm · Acryl, Aquarell, Pastell auf Papier · 2005

Eckehard Fuchs · »ballare« · 190 x 150 cm · Öl auf Leinwand · 2005

Eckehard Fuchs · »abisso« · 80 x 60 cm · Öl auf Leinwand · 2005

Eckehard Fuchs · »Ernte« · 49,4 x 42 cm · Acryl, Aquarell, Pastell auf Papier · 2005

Eckehard Fuchs · »entfallen« · 59,4 x 42 cm · Acryl, Aquarell, Pastell auf Papier · 2005

Eckehard Fuchs · »ballare« · Ausstellungsansicht · 2006
Jan Brokof, Stefanie Busch, David Buob, Jenny Rosemeyer
04.03.2006 – 31.03.2006
Soziale Einheit
Jan Brokof, Stefanie Busch, David Buob, Jenny Rosemeyer
04.03.2006 – 31.03.2006

Das Projekt »Soziale Einheit« wird an zwei Orten durchgeführt. In einer Erdgeschosswohnung auf der Kamenzer Str. 39 zeichnen die Künstler Jan BrokofStefanie Busch, David Buob und Jenny Rosemeyer das fiktive Porträt einer Familie. Dazu nutzen die Künstler verschiedene Techniken wie Video, Zeichnung, Holzschnitt, Scherenschnitt … In den Galerieräumen präsentieren wir eine Edition zur Ausstellung. 


Jan Brokof · »Soziale Einheit - Martin« · Holzschnitt auf Papier · 2006

David Boub · »Soziale Einheit« · 2006

Stefanie Busch · »Soziale Einheit« · 2006

Jenny Rosemeyer · »Soziale Einheit - house of pain« · Collage · 2006

»Soziale Einheit - Mädchenzimmer« · Installationsdetail · 2006

»Soziale Einheit - Mädchenzimmer« · Installationsdetail · 2006

»Soziale Einheit - Jungenzimmer« · Installation · 2006

»Soziale Einheit - Jungenzimmer« · Installation · 2006

»Soziale Einheit - Schlafzimmer« · Installationsdetail · 2006

»Soziale Einheit - Schlafzimmer« · Installation · 2006

»Soziale Einheit - Wohnzimmer« · Installationsdetail · 2006

»Soziale Einheit - Wohnzimmer« · Installation · 2006
Theo Boettger - Malerei/Installation/Zeichnung
31.03.2006 – 12.05.2006
brutstadt
Theo Boettger - Malerei/Installation/Zeichnung
31.03.2006 – 12.05.2006

Es gibt ein trostloses Leben an der Peripherie der Dinge, wo die Entrechteten sich danach sehnen, gesehen und nicht gesehen zu werden, bekannt und nicht bekannt zu werden. Das ist das Thema des Malers Theo Boettger, der mit den sanften Mitteln von Wasserfarbe und Tusche das psychische und emotionale Territorium der Vergessenen heraufbeschwört …

Die Quellen für Theo Boettgers Arbeit sind jedoch nicht präskriptiv, und die Arbeiten selbst nicht als Übertragung präziser, tatsächlich stattgefundener Ereignisse gemeint. Im weitesten Sinne will er kein sozialer Realist sein, aber seine Arbeiten sind ein Mittel der eigenen Identifikation, erzeugt durch die Anhäufung vieler verschiedener persönlicher Quellen, ein Impuls, der die Sensibilität des Künstlers Boettger schmiedet und bewahrt. (Mark Gisbourne)

 

 


Theo Boettger · »Universal« · 42 x 29,5 cm · Collage · 2006

Theo Boettger · »Das wüste Land« · 250 x 220 x 300 cm · Installation · 2005

Theo Boettger · »Volkspark« · 21 x 29,7 cm · Aquarell und Tusche auf Papier · 2005

Theo Boettger · »Yes or No« · 42 x 30 cm · Farbstift auf Papier · 2006

Theo Boettger · »Scherben« · 29,7 x 21 cm · Aquarell auf Papier · 2005

Theo Boettger · »Zwei Herzen wohnen in meiner Brust« · 42 x 30 cm · Farbstift und Tusche auf Papier · 2006

Theo Boettger · »Arbeiter« · 42 x 30 cm · Aquarell auf Papier · 2005

Theo Boettger · »Home« · 29,7 x 21 cm · Bleistift auf Papier · 2005

Theo Boettger · »Brutstadt« · Ausstellungsansicht · 2006
Tom Gallant, Hans Hemmert, Stefan Kübler, Jon Laxdal, Tommy Støckel – Arbeiten aus Papier
20.05.2006 – 24.06.2006
media in transition
Tom Gallant, Hans Hemmert, Stefan Kübler, Jon Laxdal, Tommy Støckel – Arbeiten aus Papier
20.05.2006 – 24.06.2006

Media in Transition ist eine von Georg Spielhaus und Hamish Morrison kuratierte Ausstellung, in der Werke von fünf internationalen Künstlern präsentiert werden. Jeder dieser Künstler nutzt für seine künstlerische Arbeit gedruckte Erzeugnisse der Medienwelt, mit denen wir Tag für Tag konfrontiert werden. Aus Magazinen, Zeitschriften, Broschüren oder Postkarten, die sonst der Flut der Neuerscheinungen zum Opfer fielen, entsteht so Kunst, die durch Manipulation und Verwandlung oft nur noch wenig gemeinsam hat mit ihrem Ursprungsmaterial. 

Tom Gallant erkundet einerseits den Aufstieg des Sammlers und des dekorativen Handwerks in der Viktorianischen Epoche, andererseits die Idee und Geschichte der Pornographie. »Dewalt Cordless Drill« ist eine neue Arbeit in der Form einer Konstruktionsanleitung einer Dewalt-Bohrmaschine, für deren Herstellung er die Bilder pornographischer Magazine benutzte. 

Als ein Mitglied der Gruppe Inges Idee erforscht seine Arbeit die menschliche Interaktion an der abstrakten Skulptur. Hans Hemmerts Werk in dieser Ausstellung ist ein aus Louis Vuitton-Werbungen hergestelltes Modell des Domes zu Speyer. Damit stellt er nicht nur den Mensch neben die Architektur, sondern provoziert Gedanken darüber, dass Konsumenten exklusive Produkte auf eine Art und Weise verehren, die früher Gott und damit den Kirchen vorbehalten blieben. 

Stefan Kübler benutzt den unerschöpflichen Vorrat an Reproduktionen wie Postkarten, Fototapeten und Pizzaschachteln, um daraus Bilder zu kreieren, die immer auf demselben Motiv beruhen und durch neue Zusammensetzung eine völlig andere Form und Tiefe erhalten. Diese Collagen sind oft übermalt und begründen eine neue Stabilität, indem sie mit dem Fokus und der Wahrnehmung der Realität spielen, um so eine andere Bedeutungsebene zu erzielen. 

Seit vielen Jahren hat Jón Laxdal mit Material gearbeitet, das er aus Zeitungen und anderen gedruckten Medien gesammelt hat. Da er selbst ein Schriftsteller ist, spielt Text eine große Rolle in seinen Collagen, die er nach reiflicher Überlegung zusammenstellt, nicht ohne dabei auf das Original und dessen Bedeutung zu achten. 

Tommy Støckel produziert Papiercollagen, geometrische Skulpturen und Installationen. Dabei benutzt er die Gelben Seiten und Kataloge von Modellfiguren. Er filtert das Kommerzielle heraus, um die Figuren in einen neuen, futuristischen Kontext zu stellen.

 


Tom Gallant · »Dewalt Cordless Drill« · 73,5 x 61,5 cm · geschnittenes Papier, Glas, Holz · 2006

Hans Hemmert · »Dom zu Speyer by Louis Vuitton Malletier, Paris« · 70 x 42 x 39 cm · Louis Vuitton-Magazin · 2006

Stefan Kübler · »Pizza (Steinofen)« · 100 x 100 x 10 cm · Pizza Karton · 2006

Jon Laxdal · »Diary Sheets« · 26 x 26 cm · Papier · 1994

Tommy Støckel · »Crystal Ivy« · 154,5 x 55 x 14 cm · Tintenstrahldruck, Papier · 2005

»media in transition« · Ausstellungsansicht · 2006
der eigene doppelsinn
Martina Wolf · Video · und Herbert Warmuth · Installation/Malerei
11.11.2006 – 16.12.2006

Im künstlerischen Werk von Martina Wolf spielen Raum und Zeit sowie das Fenster und die mit diesem Architekturmotiv verbundene Transparenz eine große Rolle. Martina Wolfs Videoarbeiten sind eine poetische Suche zum einen nach einem ganz eigenen Blick auf Stadt, zum anderen nach dem Bild im Film. Die Aussicht aus dem Fenster auf ein Haus und die gleichzeitige Spiegelung des Hauses in der Fensterscheibe ergeben die Bildteile der mit stehender Kamera aufgenommenen Videosequenzen der Arbeit »Hausaufbau«. In »Sichtblende« überlagern sich der Blick auf eine Industrielandschaft und die Spiegelung eines Gebäudes in einer geöffneten Fensterscheibe. Aus der Abfolge der verschiedenen Stellungen der Sichtblenden resultiert die Dramaturgie der Sequenz, in der sich einerseits die Gegenständlichkeit der Ausblicke direkt, gespiegelt und überlagert manifestiert, andererseits auch die abstrakt wirkenden Zeilenmuster der Sichtblenden stärker hervortreten und die Abbildung sich daher scheinbar auflöst. 

Die Basis für die Arbeiten von Herbert Warmuth ist gegenständlich. Er nutzt Materialien wie Stoffe oder Gebrauchsdinge wie Arzneimittelverpackungen. Diese Realien bringt der Künstler in eine Synthese mit seinen Flächenmalereien. Stoffe und gemalte Farbflächen werden zu Farbstimmungen kombiniert, können verschiedene Assoziationen hervorrufen. Malflächen nehmen Bezug zur Wand, illusionäre Falten treffen reale Falten im Stoff, Flecken/Schatten tauchen auf.

Fast jeder kennt Medikamente, und deren Verpackungen, jeder hat dazu persönliche Bezüge, eigene Geschichten, assoziiert Krankheiten, Werbung. Mit diesem Hindergrund benutzt Herbert Warmuth Medikamentenverpackungen für seine installativen Wandmalereien. Der Künstler fixiert dabei eine Verpackung an der Wand und malt das Design über die ganze Wand, den ganzen Raum, gleichsam als ob es ausfließt. Der Raum wird somit auch als Farbraum sichtbar.

 


Herbert Warmuth · »Benuron ... auf Augenhöhe« · in der Schirn in Frankfurt/Main · Arzneipackungen/Wandfarbe · 2001

Herbert Warmuth · »Viscotear-Benuron-Pool« · in HIAP Studios Helsinki ·
Arzneipackungen/Wandfarbe · 2006

Herbert Warmuth · »der grüne Bezug« · 205 x 132 cm ·
Acryl/Farbstift auf farbigen Stoffen · 2006

Herbert Warmuth · »mein beiges Hemd« · 30 x 43 cm · Acryl/Farbstift auf farbigen Stoffen · 2005

Martina Wolf · »Selbstportrait« · 6 min · Fotografie/DV/DVD · 2000

Martina Wolf · »Hausaufbau VII« · 61 min 35 sek · DV/DVD · 2006

Martina Wolf · »Sichtblende III« · 39 min 8 sec · DV/DVD · 2006

Martina Wolf · »Treppe« · 12 min 5 sec · DV/DVD · 2003

Martina Wolf und Herbert Warmuth · »der eigene doppelsinn« · Ausstellungsansicht · 2006